Windows 10, Fall Creators Update

Am 17.10.2017 war es wieder soweit. Das vierte Feature-Update, die fünfte Iteration von Windows 10 ist unter dem Namen Fall Creators Update veröffentlicht worden.

Für die Nutzer von Windows 10 Home ist das Update somit Pflicht. Nutzer von Windows 10 Pro können es noch einige Zeit hinausschieben.

Doch was bringt das Fall Creators Update? Welche Features fallen damit weg? Kurz, was ändert sich für den Benutzer?

Neuerungen

Eines der neuen Features ist das automatische Laden des zuletzt verwendeten Benutzer-Profils. Davon profitieren am meisten die Nutzer herkömlicher Festplatten, die bisher noch nicht auf eine SSD umgestiegen sind. Bisher war es so, dass das Benutzer-Profil erst nach Eingabe des Passworts geladen wurde. Diese Prozedur kann auf langsameren Rechnern, respektive auf Rechnern ohne SSD zu einer merklichen Verzögerung führen. Solange das Profil geladen wird, was je nach Leistungsfähigkeit des Rechners durchaus bis zu einer Minute dauern kann, können Programme und Dokumente nur schleppend geöffnet werden. Die Ursache ist das Überschneiden der Ladevorgänge vom Profil und der gewünschten Programme und Dateien.
Das neu eingeführte Vorladen des Profils startet den Profilladevorgang unmittelbar nach dem Start von Windows. Das Profil bleibt jedoch weiterhin gesperrt. Im günstigsten Fall (Szenario: Man schaltet den Rechner ein und geht sich erst einen Kaffee holen), wenn der Ladevorgang des Profils abgeschlossen wurde und der Benutzer sich am vorgeladenen Profil anmeldet, kann er direkt mit seiner Arbeit loslegen ohne ausgebremst zu werden.
Die Funktion lässt sich auch abschalten. Das kann sinnvoll sein, falls man sich nicht regelmäßig mit demselben Benutzer anmeldet.

Der “Überwachte Ordnerzugriff” erhöht die Sicherheit der Benutzerdaten durch Definition von Ordnern und Programmen die darauf schreibend zugreifen können. So können Verschlüsselungstrojaner effektiv ausgebremst werden, indem ihnen der Schreibzugriff auf die Dateien des Benutzers verwehrt bleibt. Die Funktion befindet sich im Windwos Defender Security Center und muss erst aktiviert werden.

Das EMET (Enhanced Mitigation Experience Toolkit) eine zuvor separate Software zur Konfiguration von Windows Sicherheitsfunktionen, wurde nun in Windows direkt integriert.

Die Anti-Cheat-Funktion TruePlay ist jetzt für die über den Windows Store vertriebenen und auf der Universal Windows Plattform (UWP) basierende Spiele verfügbar. Mit TruePlay ausgestattete Spiele werden von Windows auf Manipulationsversuche seitens des Spielers überwacht. Bei festgestellten Unregelmäßigkeiten wird der Entwickler über den Betrugsversuch informiert.

Weiterhin bringt das Update eine neue Bildschirmtastatur, die sich an den Bildschirmrand verschieben und auf Tablets mit einer Hand bedienen lässt.

Der Task Manager zeigt neben der bekannten Auslastung des Prozessors nun auch die Auslastung der Grafikkarte (GPU).

Die Bildschirmlupe interpoliert nun die vergrößerte Ansicht, so dass die Vergrößerung jetzt weichgezeichnet und insgesamt angenehmer erscheint.

Der Download von Updates kann nun gedrosselt werden, somit wird bei voluminösen Updates nicht gleich die ganze verfügbare Bandbreite belegt.

OneDrive lädt nicht mehr automatisch sämtliche Dateien herunter, sondern dank der neuen Funktion “Dateien bei Bedarf” nur auf Anforderung des Benutzers. Das schont nicht nur den Datenträger-Speicherplatz sondern auch die eventuell getaktete Netzwerkbandbreite.

 

Änderungen

Die klassische Systemsteuerung wird mit dem Fall Creators Update weiter zu Gunsten der neuen Systemeinstellungen zurück geschraubt und weiter versteckt. So sind zum Beispiel Einstellungen für Cortana neu hinzugekommen.

Außerdem bietet das Fall Creators Update eine bessere Integration der mit Windows verknüpften Kontakte in der Windows Oberfläche. So lassen sich z.B. die drei am häufigsten genutzten Kontakte zwecks Datenaustausch direkt in der Taskleiste verankern.

 

Entfernte/Gestrichene Funktionen

Die Möglichkeit Datenträger mit dem Dateisystem ReFS zu formatieren wurde den Editionen Windows 10 Home und Pro genommen. Diese können zwar weiterhin auf bestehende Datenträger in diesem Format zugreifen, das Erstellen von ReFS Datenträgern bleibt jetzt jedoch den Nutzern von Windows 10 Pro Workstation und Enterprise vorbehalten.

Bugs

Die Feedback Einstellung für Apps lässt sich von der Standardeinstellung “automatisch” nicht zu einer anderen Einstellung ändern. Nach einer Änderung auf z.B. nie setzt sich diese immer wieder zu automatisch zurück.

Die Statusinformationen (Mail, Skype, Kalender ..) unter Personalisierung des Sperrbildschirms lassen sich ebenfalls nicht ändern. Dieser Fehler lässt sich jedoch durch die Deinstallation von Skype “beheben”.

ISO Images, die sich auf exFAT Laufwerken befinden können nicht bereit gestellt werden. Befindet sich das Image jedoch auf einem FAT32 oder mit NTFS formatierten Datenträger, klappt die Bereitstellung weiterhin.

 

ISO BUilder:
https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10